Samstag, 3. Januar 2009

shabby raggy

Normalerweise habe ich beim Wäsche abnehmen ja nicht die Kamera dabei, aber heute hing ein Rag-Quilt an der Leine, den ich vor ca 3 Jahren genäht habe, da musste ich schnell ein Foto machen...

Amerikanische Rag-Quilts habe ich schon immer beim Stöbern im Internet bewundert, obwohl - oder gerade weil - die Nähte total ausgefranst sind, sehn sie sooooo einladend kuschelig aus und soooooo shabby chic. Einen grossen Rag-Quilt aus Rosenstoffen wollte ich immer schon mal nähen - und werd ich vermutlich auch demnächst. Trotzdem war ich anfangs skeptisch.. ich mags ja gar nicht, wenn was fusselt.
So hab ich für meinen ersten Rag-Quilt Flanellstoffe verwendet, ich dachte Flanell wird weniger fusseln als "normale" Baumwolle. Genäht wird ein Ragquilt so: die einzelnen Patches - die nicht zwingend quadratisch sein müssen - werden zuerst einzeln fertiggemacht, also jeweils eine Lage Oberstoff, eine Lage Fülle - hier hab ich einfach watteline verwendet - eine Lage Unterstoff. Diese drei Lagen werden dann gequilted (gesteppt). Das Standard-Steppmuster bei amerikanischen RagQuilts ist ein X
- ich halt mich aber selten an Standards, ich habe die einzelnen Quadrate mit verschiedenen Herzchen abgesteppt.
Erst wenn die einzelnen Stücke dann alle fertig sind, werden sie zusammengenäht. Und hier kommt der Trick.. so nähen, dass die Nahtzugaben auf der Vorderseite UNVERSÄUBERT sichtbar sind. Diese Nahtzugaben dann in kleinen Abständen "fransig schneiden" bis knapp zur Naht - wie der Fachausdruck dafür heisst, weiss ich nicht genau .. Clippen .. oder so ähnlich meine ich

Das fertige Stück sieht dann auf der Rückseite "sauber" verarbeitet aus und vorne so richtig shabby raggy. Hier habe ich auch noch Herzen appliziert, die ebenfalls unversäubert sind und nur die Ränder fransig geschnitten haben. Das würde ich bei einem Quilt für mich aber nicht machen, sooooo shabby muss es dann ja auch nicht sein :-)

Tja und dann kam der Härtetest - die Qualitätssicherung sozusagen. Der Quilt kam in Shorty's Hundekorb, sein Lieblingsplätzchen. Und nachdem jetzt die vorgeschriebene Garantiezeit für Neuware von 2 Jahren längst verstrichen ist, kann ich beruhigt sagen: auch RagQuilts sind Stücke fürs Leben und nicht so schnell "umzubringen"
Und das mit dem Fusseln wird von Wäsche zu Wäsche weniger. Nach dem Trocknen einfach kräftig ausschütteln, das wars. Und schon wieder im Einsatz :-)

2 Kommentare:

  1. Was für ein süsses Kuschelmonster. Erst dachte ich ja was für eine schöner Quilt und dann ins Hundekörbchen, aber so ein hübsches Tierchen braucht auch was hübsches zum Liegen.

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  2. vor allem schäft er da jetzt brav jede Nacht. Früher ists ja öfter vorgekommen, das man morgens aufwacht und ein struppiges weisses Etwas zwischen den Polstern findet :-)

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